My installations are an invitation to the visitor to enter a three dimensional painting. Emerging in a piece of art, forgetting the outside world, letting go in a twilight zone, getting lost for a while in the colors, organic forms and structures, that´s what my art is about.
Foto: www.saskia-uppenkamp.com
under the umbrella
[..] Die ausgebildete Malerin entwickelte ihre Arbeiten aus der Zweidimensionalität der Malerei zunehmend zu Collagen, Assemblagen bis hin zu großformatigen Installation, die den kompletten (Ausstellungs-)Raum bespielen. Viele Ihrer Arbeiten – so auch die hier gezeigten – laden auf diese Weise dazu ein, das Objekt zu betreten und durch dieses Eintreten eine neue Perspektive zu bekommen, nicht nur auf das Werk sondern auf den gesamten Raum. Wie bereits in Tendenzen der Minimal Art der 1960er Jahre ist der Betrachter somit auch aufgefordert, sein Verhältnis zum Werk und im Raum zu hinterfragen, wenn auch auf spielerische Weise. [..] Die zumeist raumspezifisch inszenierten Werke verdeutlichen, dass ihrer Entstehung eine intensive Auseinandersetzung mit der jeweiligen Umgebung vorausgeht.[..]
Wenn auch immanent, werden Materialästhetik bzw. politische Klimakritik nicht vordergründig angesprochen, vielmehr arbeitet Sossinka in ihrem eigenen Öko-Kosmos: Indem sie das Material für ihre Arbeiten aus belanglosen Gegenständen wie einer Einkaufstüte gewinnt, reflektiert die Künstlerin ihren Alltag –metaphorisch wie auch materiell.
Textauszug zur Einzelausstellung: under the umbrella | Stadtmuseum Hattingen | Nadine Söll, 2016
Reiz ist Schönheit in Bewegung
[..] Julia Sossinkas Installation „on the move“ im ersten Raum der Ausstellung in der Schwartzschen Villa verformlicht sich Bewegung in materieller Gestalt im Raum, während sie in der Wahrnehmung des Betrachters prozesshaft bleibt. Die große Arbeit „on the move“ besteht aus zahlreichen, farbigen, in sich zusammengesetzten Elementen, die sich als Gesamtwerk von der Decke in den Raum bewegen. [..]
Die Traumgebilde der Künstlerin als reine „Kokons“ zu bezeichnen, wäre somit zu einfach. Dafür drängen sie sich zu sehr aktiv in das Bewusstsein des Betrachters. In ihrer Rezeption weicht der erste Eindruck bald einer ganz anderen Vorstellung: „on the move“ hat eine eigene Dynamik und lädt nicht nur zum Ausruhen ein, sie liegt außerhalb unserer Kontrolle, verselbstständigt sich und wird Teil eines bunten Traumes.[..]
Textauszug zur Einzelausstellung: on the move | Schwartzsche Villa Berlin | Isabell Ertl, 2015
Einige Bemerkungen zu der neuen Werkgruppe der Collagen und Assemblagen von Julia Sossinka
[…] Bei der aktuellen Werkgruppe der Collagen verschwinden durch die Wahl der
„Ready-made“-Materialien zwar die Zwischentöne des malerisch Pastösen, jedoch nicht das geheimnisvolle Rätselhafte, das die Arbeiten Julia Sossinkas umgibt. Ist es der fast malerische Umgang mit den gefundenen trivialen farbigen Werkstoffen oder das Dreidimensionale, das durch die Assemblage oder die Collagen, in das Werk hineinwirkt und die die Arbeiten zum Klingen bringen? Auch hier verliert und findet sich der Betrachter wieder, diesmal jedoch nicht in den Schichten der Malerei, sondern in Materialstruktur.[..]
Textauszug zur Einzelausstellung: Atoll | Temporäre Galerie im Schloss Neersen Willich | Dr. Vanessa Sondermann, 2011
Die Malerei und ihre Materie
[..] Nimmt der Betrachter die gesamte von der Künstlerin entwickelte Bildwelt in den Blick, so erscheint ein Zwischenreich. Das Sichtbare spielt eine Rolle, aber es kommt etwas Phantastisches hinzu, das jedoch nicht frei erfunden ist, sondern eher als Atmosphäre wirksam wird. Wenn die Malerei als Materie zur bildnerischen Aussagekraft gebracht wird, dann letztlich mit dem Ergebnis, dass sie konkret zu werden verspricht, aber im nächsten Augenblick sich in eine imaginäre Welt entzieht. Und dann entstehen für den Betrachter Möglichkeiten, die ihm zum Unsichtbaren hinter dem Sichtbaren führen können. Keiner seiner Blicke scheint jedoch ungefährlich zu sein, denn in der Natur gibt es neben dem Schönen auch das Giftige, das verführerisch schimmert.
Textauszug | Prof. Siegfried Gohr, 2009